Die Rallye Qassim – Wüstenrennen im Herzen Saudi-Arabiens

Es ist nicht nur die Rallye Dakar, die den Nervenkitzel im Offroad-Rennsport nach Saudi-Arabien bringt – die Rallye Qassim, die vom 23. bis 26. Oktober stattfand, zeigte alles, was an der Offroad-Rennszene des Königreichs großartig ist: lokale und internationale Talente, spektakuläre Landschaften und eine Kultur, die die Sicherheit an erste Stelle setzt, sodass sich die Teilnehmer und Zuschauer vor allem auf den Nervenkitzel statt auf die Gefahren konzentrieren konnten. Das über 600 Kilometer lange Rennen, welches 2024 zum vierten Mal ausgetragen wurde, war mit 61 Teilnehmern aus 13 verschiedenen Ländern keine Ausnahme.  

Die Provinz al-Qassim ist das physikalische Herz Saudi-Arabiens und liegt tief im geografischen Zentrum des Königreichs. Hier wandern Sanddünen um Felsvorsprünge herum, der unsichere Untergrund stellt Rennfahrer jeder Klasse vor Herausforderungen, während das Wetter schnell umschlagen kann – wie man am Regen und den kalten Winden sieht, die am zweiten der drei Renntage dieses Jahres das Rennen aufmischten. Doch al-Qassim – sowohl die Rallye als auch die Region – zeigte auch das menschliche Element, das den Rennsport hier zu etwas Besonderem macht. Die Herzlichkeit unter Teilnehmern und Zuschauern und der über offenem Feuer frisch gebrühte Tee, der den Rennfahrern die Hände wieder aufwärmte, während sie sich auf die bevorstehenden Herausforderungen vorbereiteten. Die Rallye brachte an drei Renntagen sieben Fahrzeugklassen zusammen, darunter 39 Autos, 18 Motorräder und sechs Quads.  

Motorrad-Wahnsinn 

Im ersten Teil der Motorradkategorie rückte der kuwaitische Fahrer Abdullah Al-Shatti mit einer atemberaubenden Leistung ins Rampenlicht, indem er die intensive 237 Kilometer lange Etappe in gerade einmal etwas mehr als 3 Stunden und 46 Minuten absolvierte. Aber Mohammed Al-Balooshi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten sicherte sich mit einer konstanten Leistung den Gesamtsieg, wobei der südafrikanische Newcomer, der 19-jährige Hanno Geyser, als Überraschung des Tages den 2. Platz belegte. 

Al-Qassim Rally (source: Rally Raid Instagram)

SSV-Fähigkeiten demonstriert   

Am zweiten Tag wurde das Rennen auf einer 384 km langen Etappe fortgesetzt, welche die Rennfahrer und Maschinen bis an ihre Grenzen brachte. Inmitten des temperamentvollen Rennens demonstrierte der Saudi Moaaz Hariri in der SSV-Wagenkategorie einige der Tücken des Wüstenrennens, als eine einstürzende Sanddüne sein Fahrzeug ins Schlingern brachte. Glücklicherweise wurden dabei nur seine Chancen auf einen Etappensieg geschmälert.  

Rennen im Regen! 

Der dritte und letzte Tag brachte eine weitere Herausforderung des Wüstenrennens mit sich – kalte Temperaturen und strömender Regen! Doch nachdem die Streckenposten einen Sicherheitscheck durchgeführt hatten, ging das Rennen weiter – und mit der Ziellinie am Horizont wussten die Fahrer, dass sie Vollgas geben mussten. In der Ultimate-Kategorie waren es die saudischen Helden Yazeed Al-Rajhi und Dania Akeel, die den ersten bzw. zweiten Platz belegten und zeigten, warum sie an die Spitze der saudischen Rennszene aufgestiegen sind, indem sie auch ihre Renn-Setups für die bevorstehende Dakar Rallye testeten.  

Die Rallye Qassim war nicht nur ein reines Motorsportrennen, sondern ein weiterer Beweis für die wachsende Attraktivität Saudi-Arabiens als Ziel für wichtige globale Sportarten. Das Königreich war kürzlich Austragungsort großer Veranstaltungen wie dem Six Kings Slam, bei dem die größten Namen des Tennissports zusammenkamen, den WTA-Finals und dem Ring of Fire, bei dem Tyson Fury gegen Oleksandr Usyk im Boxen antrat.  

Lesen Sie hier die vollständigen Ergebnisse der Rallye Qassim und sehen Sie sich auch einige der Action-Highlights an!